Was ist eigentlich eine Logoskopie? Es ist ein Kunstwort aus dem Griechischen und besagt, daß Gedanken in irgendeiner Form dargestellt werden. Es handelt sich bei einer Logoskopie um eine Art Gedankenfoto. Die Engländer und Amerikaner bezeichnen derartige Fotos als Thoughtography, die Japaner jedoch als Nengraphy 念写 . Diese Fotos sind relativ selten, da nur wenige Menschen über die psychischen Kräfte verfügen, Gedanken auf einen Film zu bannen.
In der Tat ist es so, daß der Film, der lichtdicht verschlossen ist, durch intensives Denken 'beeindruckt' und eben nicht belichtet wird. Es gibt somit spezielle Eigenschaften der Logoskopie, die es dem Fachmann erlauben, echte Logoskopien von nachgemachten, also gefälschten, zu unterscheiden. Aus verständlichen Gründen müssen diese geheimgehalten werden. Nur so ist allfälligen Fälschern das Handwerk zu legen.
Es gibt gegenständliche und abstrakte Logoskopien. Gegenständliche zeigen Schriften und die Gegenstände, an die intensiv gedacht wurde, z.B. eine Flasche. Die akstrakten zeigen etwas, was man teils als Gedankenform, teils als Abbild der Seele bezeichnen kann. Meine eigenen Logoskopien sind abstrakt und dürften etwas über meinen jeweiligen Gemütszustand aussagen.
Die ersten Logoskopien wurden um 1860 mehr zufällig erhalten. Fotoplatten zeigten Extras unklarer Herkunft.
Ludwig Tormin war seinerzeit in Düsseldorf ein bekannter
Magnetopath, also ein Geistheiler. Ihm gelangen 1891 fotografische Lichtbilder
durch die odisch-magnetische Ausstrahlung seines Körpers. Dazu legte er
in einer Dunkelkammer eine unbelichtete Fotoplatte in eine eiserne Kassette,
deren Deckel kreuzförmig ausgeschnitten war. Dann hielt er seine Fingerspitzen
ungefähr eine halbe Stunde über die Kassette. Die entwickelte Platte
zeigte ein Kreuz, das dem Ausschnitt im Deckel entsprach. Dieser Versuch wurde
von Tormin mehrfach erfolgreich wiederholt. Tormin schrieb auch ein Buch über
seine Versuche:
Ludwig Tormin, Magische Strahlen. Die Gewinnung photographischer
Lichtbilder lediglich durch die odisch-magnetische Ausstrahlung des menschlichen
Körpers. 1896 Verlag von Schmitz & Olbertz, Düsseldorf.
Dr. Hippolyte Baraduc
untersuchte in Paris um 1895 die Ausstrahlungen der Seele und machte eine
Vielzahl von Logoskopien, die er in seinem ausgezeichneten Buch "L'ame humaine"
(Die Seele des Menschen) 1896 veröffentlichte. Bemerkenswert
daran sind die vielen fotografischen Zeugnisse seines Schaffens. So findet man
dort Hochspannungsfotografien, die viele Jahre später als 'Kirlianfotografien'
bekannt wurden. Die Gedankenfotos erregen ein besonderes Interesse. Zu deren
Herstellung band man einer Person oder auch einem Tier ein unbelichtete Fotoplatte
vor die Stirn, wartete 10 bis 30 Minuten und entwickelte die Platte solange,
bis sich etwas zeigte.
Dr. Hippolyte Baraduc, L'ame humaine, Ses mouvement,
ses lumières et l'iconographie de l'invisible fluidique, Paris 1896
Dem französischen Offizier Darget gelangen ebenfalls
Logoskopien, jedoch mit weniger Erfolg als Baraduc. Darget unternahm verschiedene
Vortragsreisen, um die Ergebnisse seiner Arbeit vorzustellen. Leider hat er
keine Schrift über seine Arbeiten verfaßt, so daß wir praktisch
nichts über seine Aufnahmetechnik wissen. Vor einigen Jahren fand man seine
Fotos auf einem Dachboden. Diese befinden sich jetzt in Freiburg.
Friedrich
Feerhow, Die Photographie des Gedankens oder Psychographie, Leipzig 1913
Eine
Studie über die Natur der Psychogone und die bisherigen Versuche von Psychogrammen
("Gedankenphotographie")
Um 1910 arbeite Prof.
Fukurai in Tokio unter kontrollierten Bedingungen mit verschiedenen Medien,
die auch hellseherische Fähigkeiten hatten.
Es wurde ein Paket gepackt und versiegelt. Der Inhalt
bestand aus einer kleinen Schrifttafel mit 3 bis 5 japanischen Schriftzeichen
und einem Stapel von 3 und mehr neuen, unbelichteten Fotoplatten. Das Medium
wurde aufgefordert, die ihm unbekannte Schrifttafel hellseherisch zu lesen und
auf eine bestimmte Platte zu projizieren. Diese Aufgabe wurde von verschiedenen
Medien erfolgreich gelöst. Sie brauchten dazu bis zu dreißig Minuten.
Besonders erfolgreich war der Berufsmagier Mita, dem dieses innerhalb von zwei
Minuten gelang. Meines Wissens wurde diese Leistung bis heute nicht überboten.
T. Fukurai, Clairvoyance & Thoughtography,
1931, Riders & Co., London. Nachdruck: Arno Press, New York, 1975.
Walter
and Mary Jo Uphoff, Mind over Matter, 1981
Dr. Kenzo Yamamoto, Kimiko Yamamoto,
Unified Theory of Cosmos 2003
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Kombination von Foto und Logoskopie. Aufgenommen um 1895 von Dr. Baraduc aus Paris. Es zeigt einen Jungen, der einen kurz zuvor geschossenen Fasan auf dem Schoß hält und über den Tod des Vogels betrübt ist.
Büste eines Adlers
- Darget versetzte seine Frau in Hypnose und wünschte
eine ihrer Traumphantasien auf die Platte zu bekommen. Expositionszeit
10 Minuten.
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Logoskopie No. 4
Logoskopie Waldspaziergang 12.5.2004
Altgermanischer Kultplatz 22.5.2004
Meine Logoskopien wurden mit zwei Kameras
gewonnen. Kamera 1 wurde durch einen Federbruch unbrauchbar. Die Kamera 2 ist
eine extrem billige Kamra mit einem Kunststoffgehäuse. Die Analyse der
Negative zeigt Lichterscheinungen an der Perforation der Filme. Der Ursprung
ist nicht genau bekannt. Es könnten die Spuren elektrostatischer Entladungen
sein. In der Mitte der Bilder ist ein weiteres Artefakt, ein bläulicher
Strich zu sehen, der sich in Bildmitte zu einem Punkt verdickt. Ich beabsichtige
in Zukunft die Kamera 2 nicht mehr zu verwenden.
Dieses Bild entstand mit einer lichtdicht verschlossenen Kamera in einem Kloster.
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